Event – Vortrag von Marie-Luise Angerer im Rahmen des kooperativen Workshops „Infrastruktur der Autonomie“ von Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM) am 29. und 30.09.
Beschreibung des Workshops:
Autonomie – im Kontext technischer Innovationen ist dieser Begriff zu einer ubiquitär genutzten und daher auch sehr unspezifischen Zuschreibung geworden. Einerseits werden damit häufig sich selbst bewegende oder steuernde Maschinen wie Drohnen, Fahrzeuge oder Roboter assoziiert oder auch vielfältige Automatisierungsprozesse gebündelt. ›Autonom‹ wird in dieser breiten Lesart zum Synonym
für (künstliche) Intelligenz, (maschinelles) Lernen, Selbstbestimmtheit oder Anpassungsfähigkeit. Andererseits ist (mindestens) auch noch eine zweite Lesart des Begriffs möglich: Ein relationales Verständnis von Autonomie bezeichnet individuelle und kollektive Prozesse, die in Infrastrukturen eingebettet und durch diese bedingt sind. Erst im Verhältnis zu Medien, Regeln, Normen, Gesetzen, Architekturen, Materialitäten oder Maschinen erhält diese Autonomie überhaupt eine Bedeutung.
In unserem Workshop Infrastrukturen der Autonomie werden wir daher die unterschiedlichen Deutungsrichtungen des Autonomiebegriffs untersuchen und unter anderem nach Antworten auf die Frage suchen, in welchem Verhältnis die infrastrukturell gestützte und relational konstituierte Autonomisierung von Individuen und Kollektiven zum ›Autonom–Werden‹ von Maschinen und KI–gestützten Systemen steht. Hierbei folgen wir vor allem der These, dass ein bisher kaum bedachter Widerspruch zwischen menschlicher Autonomisierung und nicht–menschlicher (technischer) Automatisierung besteht.
Das ganze Programm hier.
Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft