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Erster Workshop der »AG Affective Media Technologies«

April 20, 2018

Event — Vernetzungstreffen  der »AG Affective Media Technologies« zum Austausch über Ansätze medienkulturwissenschaftlicher Affektforschung
Der Austausch soll insbesondere auch dem Hinblick auf Konturierungen techno-affektiver Dispositive und gegenwärtige Tendenzen der Gouvernementalisierung von Affekten dienen. Im Zentrum stehen der inhaltliche Austausch und die Lektüre theoretischer Grundlagentexte. Darüber hinaus werden Perspektiven für die gemeinsame Arbeit & zukünftige Projekte innerhalb der AG besprochen.

AG Affective Media Technologies:
Die Regulierung von Affekten und Emotionen ist von historischen, kulturellen, soziopolitischen und vor allem auch medientechnischen Entwicklungen abhängig. Wie Emotionen kodiert und zum Ausdruck gebracht werden, welche ›display rules‹ hierbei gelten, welche Affekte in welchem Milieu wie bewertet werden, hängt von einer Fülle von Faktoren ab, die in historischen, medien- und kulturwissenschaftlichen Ansätzen zur Emotionsforschung und zur Gouvernementalisierung der Affekte untersucht werden. Die Digitalisierung der Affekte bringt allerdings einen grundlegenden Wandel mit sich, der alle bisherigen psychotechnischen Verfahren in den Schatten stellt. Gemeint sind hier die automatisierten Affekt- und Psychotechnologien, die zum Erfassen, Speichern, Messen, Kategorisieren, Katalogisieren, Operationalisieren, Simulieren und Induzieren affektiver Zustände entwickelt und implementiert werden. Forschungs- und Anwendungsfelder wie ›Affective Computing‹, ›Sentiment Analysis‹, ›Gamification‹ oder Psycho-Informatik werfen u. a. folgende grundlegende Fragen auf: Welche techno-affektiven Dispositive werden hierbei entwickelt und im Alltagsleben platziert und wie werden diese durch die UserInnen adaptiert? Wie verändert sich dadurch die materielle, leibliche Erfahrungsdimension des Affektiven? Welche Verhaltens- und Ausdrucksnormen werden dabei implementiert und somit fortgeschrieben? In welchem neuen Verhältnis stehen Normalisierung und Devianz?

Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten aus medienwissenschaftlichen und benachbarten Forschungsfeldern. Anmeldung zur Teilnahme bitte bis 1. April (entweder an Prof. Dr. Marie Luise Angerer (angerer@uni-potsdam.de) oder an Prof. Dr. Jens Eder (jens.eder@gmx.de)

Location:

ZeM, Hermann-Elflein-Str. 18, 14467 Potsdam

Conception:

AG Affective Media Technologies